Robert Musil
Briefe
1901 – 1942
Rowohlt
1901
S.3 An Valerie ?
– denn meine Seele ist voll – und das nenne ich fromm.
1905
S. 13 Über den Törless
Andere Leute hatten die Dummen gegen sich. Das ist ein Vergnügen. Geistreichen zu mißfallen ist mißlich, ja gefährlich. Denn geistreich sein ist schwer und ist man es einmal in irgendeiner Weise, so ist man doppelt konservativ gegenüber neuartigen Zumutungen
Die Zeichnung der Charaktere ist stilisiert, alles auf die kürzeste Linie zusammengefasst, keine vollen Menschen dargestellt, sondern jeweils nur deren Schwerlinie…
Die psychologischen Schwerlinien gehören mehr oder minder konstruierten Figuren an. Nur kam mir der Gedanken, ist dieser Mensch so auch möglich? Im Gegenteil: ich frug, ist dieser Mensch konsequent? Und ist er es, so ist es mir desto lieber, je unmöglicher er ist.
1907
S. 35
Und diesen einen Gedanken muß man ganz, ganz, ganz verstehen: daß der Mensch ein Tier ist, das zuweilen von einer Seele träumen darf…
1918
S.98 Kommentarband – Die Schwärmer
1. Aufzug Thomas zu Anselm
»Anselm, einer ist ein Narr, zwei eine neue Menschheit!«
1921
S. 215 aber schließlich: wer Geist hat, macht ja nicht Musik.
1923
S. 332
Sie kennen gewiß das Ideal des »Lebens aus der Idee«, wo jeder Schritt nicht aus kausaler Notwendigkeit erfolgt, sondern einer inneren Lichtausbreitung gleicht
1936
S. 743
es gibt zu wenige Dichter, als daß die Menschen das richtige Verhalten zu ihnen kennen sollten.