Der Hunger nach Identität ist der zweitgrößte.
1
Clandestino stand am Ufer des trägen Flusses und blickte hinüber aufs Land No-Ku-La.
»Was erwartet mich dort drüben? Wird etwas darunter sein, was ich hier noch nicht kannte?«
So dachte er, neben anderem mehr.
Es erwarteten ihn aber
– ein dürres Weiblein,
– eine Spinne beiderlei Geschlechts und
– ein großes Huhn, das aus einem Topfe zu picken versuchte, den das dürre Weiblein auf dem Rücken hinter sich herschleppte.
Unruhig lief Clandestino, dem die Gene seiner Vorgestrigen den Blick in die Zukunft verwehrten, am Ufer des trägen Flusses hin und her, her und hin, hin und her.
Nach und nach bemächtigte sich seiner die große Stille.
»Das ist die Stille der Kaha, die eintritt, wenn der Mond über die Ufer tritt und die Felder des mächtigen Fleißes bewässert. Das geschieht nur, wenn viele einer Meinung sind, was nicht oft vorkommt und meist nichts Gutes bedeutet, es sei denn, die große Kaha weilt unter ihnen. Dann aber ist es ein göttliches Zeichen und es bedeutet: Die Zeit ist reif.«
Reif wofür? Er betrachtete die Zeichen. Die Zeichen schwiegen, nicht anders als er, der gern geredet hätte.
Er wusste aber nicht, wen er hätte ansprechen sollen.