Luigi Archetti / Michael Heisch:
Frozen Solid, Part 4
(2010)

 


Nun, wir wissen, dass wir aus der großen Kälte ins große Licht gehen, Entropie genannt oder Erderwärmung oder x, wie die Sache morgen heißen wird, wir wissen das so sicher wie das Amen in der Kirche, das keineswegs genauso sicher gewusst wird, wenn die Anzahl der Schafe zählt, die da wissen (und was sollte sonst zählen, wo inbrünstig gewusst wird): da tut es gut, wenn Einzelne, wer immer sie sein mögen, an den gefrorenen Boden erinnern, auf dem sich befindet, wer nicht vom Außen verschluckt wurde, sondern das Innenaußen lebt, das einmal Mensch genannt wurde und sich den Hohn von Irren gefallen lassen muss, die ihre Psyche im Griff haben und die Suche nach den warmen Inseln zur Sucht werden ließen. ›Frozen solid‹: das ist, als Geste der Musik, die Hand, die nach unten zeigt, nicht um auf das zu verweisen, was unten ist und nach oben strebt, sondern auf die Grenze, an der das Gewonnene sich zur Natur verfestigt und nichts abgibt. Wer die Geste Platons auf Raffaels Schule von Athen kennt, der versteht, dass hier nichts zu holen ist, ideell gesprochen, vielleicht, weil die Ideen eine Art Panzer gebildet haben, einen Überzug, der keine Gründe zulässt, jedenfalls nichts, was sich mit menschlichen Mitteln bearbeiten ließe.

 

 

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