Der Sonder-
Zug nach Pankow
steht immer noch da. Er hat
Rost angesetzt, wo man ihn kaum erwartete:
unter den Tragflächen (denn er musste damals,
anderslautenden Gerüchten zufolge, von Hand
aufs Gleis gesetzt werden) und was
vom Innenraum blieb –
ehrlich gesagt:
Schrott.

Stellwerker versichern: Das Ding läuft. Keiner
weiß, woher sie ihr Wissen beziehen und
was es ihn kostet. Verunsicherte,
einem alten Ratgeber folgend,
studieren die Fahrpläne:
Sie finden
keine Verbindung und raten
Wartenden ab. Allerdings treffen
täglich weitere ein. »Abwarten!« schallt es
aus ihren Reihen wie Donnerhall. Sie verlachen

den alten Mann mit den Fahrplänen und verlangen
weibliche
mit mehr Ausblick.

Unterdessen, der Rost:
ein Fingerzeig. Ehe-
dem rostbraun
(wie man zu sagen pflegte
in den entsorgten Zeiten),
schillern die Flächen
rotzrot.
(›Was sind das für Zeiten…?‹)

Dafür
frisst er sich durch. Was
gestern stabil schien, ist
heute Bruch. Unter den Tragflächen,
wo schwielige Hände einst anpackten,
fände, wer es versuchte,
ein Loch.
Nur die Reden
blieben intakt.
Das Gelernte
überlebt das Geschaffene.

Wohin bricht, wer
durchbricht, auf?
Der Sonderzug, kein solus ipse
unter der Sonne, wartet umsonst.

Umsonst, wissen die Unteren,
ist der Tod. Erlaubt ist,
was sich lohnt. Lohnend ist
das Erreichbare, das
unerreichbar schien.

Unerreichbar ist das Vergangene,
als Zukunft betrachtet
mit heutigen Löchern.