Lucius Garganelli: Pik 1

Jäher Morgen Dämmerung
verweilt, verfrüht gereift aus überwacher Nacht,
im unverwegten Geäst.
Noch irrt der Mond
in der strengen Spur der Zweige,
zittert silbenhell
vor Begier, sie auszuleuchten.
Sacht streift ein Wind das harrende Gefieder.

Alles überragend streckt er
die hohen fast leeren Arme wissend
in einen sich wandelnden Himmel.
Früher, so sagt man — vierhundert Jahre
sollen seitdem vergangen sein —, früher
waren die Zweige dicht belaubt, mit Vögeln bevölkert.
Die Rede zieht von Ohr zu Ohr,
kein Auge hat sie vernommen.

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