Mit dem Jahrgang 2020 endet die Folge der Beiträge zum kulturwissenschaftlichen Jahrbuch Iablis. Selbstverständlich bleiben alle Beiträge im Netz verfügbar. Die Abteilungen Acta litterarum und Grabbeau sind weiterhin für neue Beiträge offen. In freier publizistischer Form setzt das seit 2022 von den Iablis-Herausgebern geführte Magazin Globkult die Arbeit von Iablis fort.
Die Herausgeber danken allen Beiträgern und Lesern, die während zweier Jahrzehnte Iablis zu einem angesehenen Wissenschaftsportal haben werden lassen. Mag sein, einige der hier in den vergangenen Jahren veröffentlichten Beiträge haben, was Aktualität und Hellsichtigkeit angeht, ihre Zukunft noch vor sich. Der beispiellose und nicht vorhersehbare Absturz der Kulturwissenschaften in der Wahrnehmung (und Wertschätzung) der Öffentlichkeit wäre vielleicht sanfter ausgefallen, hätten sich ein paar ihrer Vertreter dazu bequemt, rechtzeitig ihre zur Routine erstarrten Praktiken zu revidieren. Zur Wissenschaft gehört auch zu erkennen, wann die Säulenheiligen der eigenen Zunft ein Teil des Problems werden.
Die Wiederkehr der Untoten – so ließe sich das mittlerweile angebrochene Jahrzehnt mit seinen Selbstzensur- und Cancel-culture-Praktiken, seinen Primitivmarxismen, seiner als fanatische Wissenschaftsgläubigkeit maskierten Geringschätzung wissenschaftlicher Ergebnisse und Fragestellungen, seiner erstaunlichen Tabu-Seligkeit und einem die verschiedensten Lebensbereiche mit Stressmarkern überziehenden Manichäismus charakterisieren. Keine ganz neuen Themen für Iablis-Leser, könnte man nicht ohne Selbstlob anmerken. Unterschiedliche Zeiten erfordern unterschiedliche Herangehensweisen – … noch leben wir.
Berlin, im Sommer 2022
Die Herausgeber