Immo Sennewald: Abend

Pa­na­jo­tis Kon­dy­lis hat seine phi­lo­so­phi­sche Theo­rie ›de­skrip­ti­ven De­zi­sio­nis­mus‹ ge­nannt. Das Ver­ständ­nis des Den­kens von Kon­dy­lis setzt ein mehr oder we­ni­ger kla­res Ver­ste­hen von dem vor­aus, was er mit Ent­schei­dung meint. Der Be­griff der Ent­schei­dung wurde oft falsch auf­ge­fasst, ob­wohl er so wich­tig ist für Kon­dy­lis' Phi­lo­so­phie. Die­ses Miss­ver­ständ­nis kann An­lass zu man­chen Irr­tü­mern über sein Werk geben. Ich werde ver­su­chen, den Be­griff der Ent­schei­dung klar­zu­stel­len, indem ich mich auf das stüt­ze, was Kon­dy­lis als Ent­ste­hungs­vor­gang des Geis­tes cha­rak­te­ri­siert.

Um das Den­ken von Kon­dy­lis zu ver­ste­hen, muss man vom Be­griff der Selbst­er­hal­tung aus­ge­hen. Was auf fun­da­men­tals­tem Ni­veau exis­tiert, sind Wesen, die ihre Exis­tenz zu ver­ewi­gen su­chen, auch wenn sie das nicht kön­nen; eines die­ser Wesen ist der Mensch. Diese Idee stammt von Spi­no­za. (Siehe z.B. Spi­no­za, Ethik, III. Teil (Über­set­zung Jakob Stern:) Lehr­satz 6: Jedes Ding strebt, so­viel an ihm liegt, in sei­nem Sein zu ver­har­ren. Lehr­satz 7: Das Be­stre­ben, womit jedes Ding in sei­nem Sein zu ver­har­ren strebt, ist nichts an­de­res als das wirk­li­che Wesen des Din­ges selbst. Lehr­satz 8: Das Be­stre­ben, womit jedes Ding in sei­nem Sein zu ver­har­ren strebt, schlie­ßt keine be­stimm­te, son­dern eine un­be­stimm­te Zeit in sich.) Wenn der Mensch eine Sub­stanz hat, be­steht sie darin, dass er ein end­li­ches Wesen ist, wel­ches Geist her­vor­bringt und die­sen gegen alles rich­tet, was es be­droht, wenn es darum geht, seine Fein­de zu be­sie­gen und seine Selbst­er­hal­tung zu si­chern.

Die Selbst­er­hal­tung ist für Kon­dy­lis ein co­na­tus: Trieb und gleich­zei­tig Kampf. (Siehe Pa­na­jo­tis Kon­dy­lis Ishys kai Apo­fa­si, I dia­mor­fo­si ton kos­mo­ei­ko­non kai to provli­ma ton axion, Stig­mi Ver­lag, Athen 2001, S. 47 [Pa­na­jo­tis Kon­dy­lis, Macht und Ent­schei­dung. Die Her­aus­bil­dung der Welt­bil­der und die Wert­fra­ge, Stutt­gart 1984, S.27.]) Da der Mensch end­lich ist, ist ihm seine Selbst­er­hal­tung nicht von vorn­her­ein ge­ge­ben, son­dern er muss sie si­chern und sich des­halb in einer an­dau­ernd be­droh­li­chen Um­ge­bung die not­wen­di­gen Mit­tel dafür ver­schaf­fen. Er muss, an­ders ge­sagt, Macht er­wer­ben, d.h. die Fä­hig­keit, seine Ziele zu ver­wirk­li­chen, die letz­ten Endes sei­ner Selbst­er­hal­tung die­nen. (Für die Ver­wand­lung des Selbst­er­hal­tungs­trie­bes in For­de­run­gen der Macht siehe Macht und Ent­schei­dung S. 59-61 [33-34].)

Für Kon­dy­lis ist der Geist in all sei­nen Er­schei­nun­gen kämp­fe­risch und kon­sti­tu­iert Ver­wand­lung, Ver­fei­ne­rung und Stei­ge­rung des ur­sprüng­li­chen Trie­bes der Selbst­er­hal­tung. (Dazu Macht und Ent­schei­dung S. 149-159 [83-89].) Wenn es darum geht, die Ent­ste­hung und die Funk­ti­on des Geis­tes zu er­klä­ren, skiz­ziert Kon­dy­lis in den ers­ten Ein­hei­ten von Macht und Ent­schei­dung einen ur­sprüng­li­chen Zu­stand, wo die Exis­tenz des Men­schen ›bloß‹ er­scheint (dazu Macht und Ent­schei­dung S. 149-159 [83-89]), ver­se­hen nur mit ihrem Trieb zur Selbst­er­hal­tung in einer ver­än­der­li­chen Welt, in der Ge­fah­ren lau­ern. Da der Geist noch nicht er­schie­nen ist, sind die Ele­men­te die­ser ›Vor­welt‹ unter dem Ge­sichts­punkt der blo­ßen mensch­li­chen Exis­tenz noch un­un­ter­scheid­bar, be­herr­schend und vor allem gleich­wer­tig, d.h. sie sind, was ihre Wich­tig­keit be­trifft, noch nicht dif­fe­ren­ziert.

Eine sol­che Exis­tenz in einer sol­chen Welt be­wegt sich in­stink­tiv und mehr oder we­ni­ger ins Blaue hin­ein, ob­wohl sie ein be­stimm­tes Be­wusst­sein über sich selbst hat, je­doch ohne Iden­ti­tät und ohne kon­kre­ten Hand­lungs­plan. Diese bloße Exis­tenz be­wegt sich, indem sie über­all Ge­fah­ren sieht und schaut, wie sie sich vor die­sen schüt­zen kann. In einem sol­chen Ur­zu­stand ist das Leben, um an Hob­bes zu den­ken, »ekel­haft, tie­risch und kurz«. (Hob­bes, Le­via­than, Kap. 13. Hier wer­den wir nicht prü­fen, ob die­ser ur­sprüng­li­che Zu­stand für Kon­dy­lis eine tat­säch­li­che Si­tua­ti­on ist oder ein­fach ein theo­re­ti­sches Mit­tel für die Me­tho­de sei­ner Ar­gu­men­ta­ti­on. Es scheint je­doch, dass Hob­bes meint, es han­de­le sich um einen re­el­len, his­to­ri­schen Zu­stand.)

Der Geist ent­steht durch den Über­gang von die­ser un­be­stän­di­gen Vor­welt in eine ge­ord­ne­te Welt. In die­ser Welt hat der Mensch nicht nur Be­wusst­sein von sich selbst, son­dern damit auch eine be­stimm­te Iden­ti­tät in Bezug auf die Welt, wie auch einen be­stimm­ten Hand­lungs­plan für die Si­cher­stel­lung der Selbst­er­hal­tung. Das Welt­bild, das sich aus der Ent­ste­hung des Geis­tes er­ge­ben hat, bil­det ein Werk der mensch­li­chen Exis­tenz selbst, ob­wohl sich diese auf das Ma­te­ri­al der Vor­welt ge­stützt hat. Der Geist ent­steht nicht in Kon­trast zum Trieb der Selbst­er­hal­tung, son­dern ge­ra­de als sein Re­sul­tat und zu sei­nem Dienst.

Im Welt­bild wird die Welt an­ders als vor der Ent­ste­hung des Geis­tes vor­ge­stellt. Jetzt wird die Welt in einer Ord­nung dar­ge­stellt, die der mensch­li­chen Exis­tenz Ori­en­tie­rung an­bie­tet. Wäh­rend die Exis­tenz frü­her mit einer Flut von Ge­ge­ben­hei­ten kon­fron­tiert war, die sie nicht ein­ord­nen konn­te, be­kommt die Welt jetzt mensch­li­che Maße: Die vie­len und un­ver­ständ­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten wer­den we­ni­ge und ver­ständ­lich, die gleich­ar­ti­gen und ho­mo­ge­nen wer­den aus­ein­an­der ge­hal­ten und ein­ge­teilt in über- und un­ter­ge­ord­ne­te, in­ter­es­san­te und un­in­ter­es­san­te. Die Pro­ble­me der Exis­tenz, die frü­her chao­tisch und dun­kel waren, wer­den jetzt mehr oder we­ni­ger klar und lös­bar.

Die Haupt­sor­ge von Kon­dy­lis ist es, sich nicht auf eine me­ta­phy­si­sche Auf­fas­sung über die Ob­jek­ti­vi­tät fest­zu­le­gen. Darum nennt er die Welt ob­jek­tiv, so wie sie von allen mög­li­chen Per­spek­ti­ven der ver­schie­de­nen mög­li­chen Sub­jek­te dar­ge­stellt wer­den könn­te. Folg­lich bil­det die Vor­welt des je­wei­li­gen Sub­jekts ein­fach einen Teil des Ob­jek­ti­ven, so­weit es sich nur um eine Per­spek­ti­ve unter meh­re­ren ver­schie­de­nen mög­li­chen han­delt.

In dem Welt­bild wird die Welt noch mehr ein­ge­schränkt, da es nur die Ele­men­te be­inhal­tet, die le­bens­wich­tig für das Sub­jekt und ent­schei­dend für sei­nen Selbst­er­hal­tungs­kampf sind. So be­haup­tet Kon­dy­lis, dass die Ent­ste­hung des Welt­bil­des eine Hand­lung von Un­ter­schei­dung und einen Akt von Un­ter­schei­dung und Son­de­rung, von Ab­son­de­rung und Ab­schei­dung bil­det, durch wel­che die ob­jek­ti­ve Welt unter dem Be­griff, den wir ihr vor­her ge­ge­ben haben, in der Weise ein­ge­schränkt wird, dass sie mit den Be­dürf­nis­sen des Sub­jekts über­ein­stimmt. Ent­spre­chend sei­ner For­mu­lie­rung han­delt es sich um eine ›Ver­ge­wal­ti­gung‹ des ob­jek­tiv Da­sei­en­den. (Macht und Ent­schei­dung, S. 25, 34, 100, 103 [15, 20, 56, 58])

Diese sub­jek­ti­ve und will­kür­li­che Hand­lung der Ein­schrän­kung der ob­jek­ti­ven Welt, durch wel­che die vie­len Dinge we­ni­ge und die gleich­ar­ti­gen hier­ar­chisch ge­ord­net wer­den und ein Welt­bild ent­ste­hen las­sen, »das im­stan­de ist, die zur Selbst­er­hal­tung nö­ti­ge Ori­en­tie­rungs­fä­hig­keit zu ga­ran­tie­ren« (Macht und Ent­schei­dung, S. 23 [14]), nennt Kon­dy­lis ›Ent­schei­dung‹. Es ist die Ent­schei­dung, die der Geist trifft.

Dem Be­griff der Ent­schei­dung kann man nicht seine gän­gi­ge Be­deu­tung geben. (Siehe z.B. Macht und Ent­schei­dung, S. 35 [20]: »Es ist also nötig, die ein­zel­nen oder Teil­ent­schei­dun­gen, die das Sub­jekt beim Um­gang mit den Ob­jek­ten sei­ner Welt trifft, von jener ur­sprüng­li­chen und ma­ß­geb­li­chen Grund­ent­schei­dung ab­zu­he­ben die diese Welt, und zwar als Ori­en­tie­rungs­rah­men beim Tref­fen solch ein­zel­ner Ent­schei­dun­gen ins Leben ge­ru­fen hat«.) Das ist in ers­ter Linie dar­aus er­sicht­lich, dass die Ent­schei­dung gar nicht be­wusst ist. In Wirk­lich­keit ent­steht durch die Ent­schei­dung nicht nur das Welt­bild, son­dern auch die Iden­ti­tät des Sub­jekts. Die Iden­ti­tät, die durch die Ent­schei­dung ent­stan­den ist, ob­wohl sie zum glei­chen na­tür­li­chen Sub­jekt ge­hört, das vor der Ent­schei­dung auch exis­tier­te, ist ganz ver­schie­den von der blo­ßen mensch­li­chen Natur, schon da­durch, dass al­lein sie mit Geist ver­se­hen ist. Ob­wohl die Ent­schei­dung ein Werk der mensch­li­chen Exis­tenz ist, und zwar ihr wich­tigs­tes, ge­schieht sie trotz al­le­dem ohne Be­wusst­sein oder Zu­stim­mung des Sub­jek­tes, wie es sich selbst in der Iden­ti­tät ver­steht, die nach der Ent­schei­dung ge­bil­det wurde. (Macht und Ent­schei­dung, S. 57 [32]: »So ist die Ent­schei­dung als Gan­zes nicht die bloße, an sich selb­stän­di­ge geis­ti­ge oder see­li­sche Vor­be­rei­tung der Pra­xis, son­dern die Pra­xis selbst in einem um­fang­rei­chen Sinne«.)

Dass die Ent­schei­dung nicht in ihrer gän­gi­gen Be­deu­tung be­grif­fen wer­den kann, er­hellt sich aus den Sub­jek­ten, die eine Ent­schei­dung tref­fen kön­nen. Außer dem be­stimm­ten In­di­vi­du­um kön­nen auch Grup­pen, aber auch das mensch­li­che Ge­schlecht im Gan­zen Ent­schei­dun­gen tref­fen. (Macht und Ent­schei­dung, S. 72- 80 [40- 45].) Für Kon­dy­lis muss die Tat­sa­che, dass die Men­schen die glei­chen Far­ben sehen, die glei­chen Töne wahr­neh­men und die glei­chen Ge­rü­che er­ken­nen, als Ent­schei­dungs­pro­dukt be­trach­tet wer­den. Auf der Ebene der Grup­pe müs­sen die Re­li­gio­nen, die My­then, die Staats­ge­set­ze auch als Ent­schei­dun­gen be­trach­tet wer­den, ob­wohl mög­li­cher­wei­se nie­mand sie als sol­che ge­trof­fen hat, son­dern sie lang­sam und all­mäh­lich nach dau­ern­den Trans­for­ma­tio­nen und Re­vi­sio­nen ge­bil­det wur­den.

Aus wel­chem Grund also ver­wen­det Kon­dy­lis die­sen Ter­mi­nus? Wenn wir uns über­le­gen, was wir ge­wöhn­lich mit ›Ent­schei­dung‹ mei­nen, wer­den wir, glau­be ich, zu fol­gen­dem Re­sul­tat kom­men: Bei einer al­ter­na­ti­ven Wahl, be­son­ders, wenn diese wich­tig, per­sön­lich und tief ist, fin­det sich das Sub­jekt mit Wahl­mög­lich­kei­ten kon­fron­tiert, die auf den ers­ten Blick mehr oder we­ni­ger gleich­wer­tig er­schei­nen. Denn an­dern­falls hätte man über­haupt nicht die Frage der Ent­schei­dung, son­dern hätte so­fort das Vor­teil­haf­tes­te vor­ge­zo­gen. Neh­men wir also an, es han­de­le sich um gleich­wer­ti­ge Al­ter­na­ti­ven. Da sie gleich­wer­tig sind, gibt es keine Grün­de, die das Sub­jekt zwin­gen wür­den, eine von die­sen vor­zu­zie­hen. Folg­lich kann sich das Sub­jekt auf nichts stüt­zen als auf sei­nen ei­ge­nen Wil­len oder auf seine Will­kür.

Durch die Ent­schei­dung wer­den die frü­her gleich­wer­ti­gen Dinge hier­ar­chi­siert und das Sub­jekt bin­det sich jetzt fest an seine Wahl, die es als seine ei­ge­ne be­trach­tet. Die Tat­sa­che, dass es sich für das eine ent­schied, gibt die­sem einen hö­he­ren Wert, wäh­rend es gleich­zei­tig die üb­ri­gen Al­ter­na­ti­ven her­ab­setzt. Jetzt wird das, was frü­her gleich­wer­tig war, über­le­gen, und das, was frü­her mehr oder we­ni­ger fremd war, wird jetzt ver­traut und per­sön­lich. Selbst die Hand­lung der Wahl ist eine der Aus­schlie­ßung und gleich­zei­tig der Hier­ar­chi­sie­rung, ganz sub­jek­tiv.

Kon­dy­lis selbst er­klärt, dass die Ent­schei­dung in der Be­deu­tung, in der er sie ver­wen­det, von allen al­ter­na­ti­ven Wah­len un­ter­schie­den wer­den muss. (Macht und Ent­schei­dung, S.40 [23]: »Wenn das Sub­jekt welt­an­schau­li­che Ent­schei­dung und Wahl zwi­schen Al­ter­na­ti­ven ver­wech­selt, dann er­liegt es einer op­ti­scher Täu­schung«. Über die Un­ter­schei­dung der fun­da­men­ta­len Ent­schei­dung und der spe­zi­el­len, ver­ein­zel­ten Ent­schei­dun­gen s. S. 47-49 [27-28].) Der wich­tigs­te Grund ist, dass Wah­len sol­cher Art nur in einem schon fer­tig ge­stal­te­ten Welt­bild statt­fin­den. Im Ge­gen­satz dazu er­zeugt die Ent­schei­dung in der kon­dy­li­schen Be­deu­tung das Welt­bild, das aus den ele­men­ta­ren Kräf­ten der blo­ßen Exis­tenz ent­springt. Trotz al­le­dem kön­nen wir aus dem oben er­wähn­ten Bei­spiel fol­gen­des ent­neh­men: a) den Be­griff der Re­du­zie­rung der vie­len Dinge auf we­ni­ge, b) die Hier­ar­chi­sie­rung der frü­her gleich­wer­ti­gen, c) die exis­ten­zi­el­le An­bin­dung an das Re­sul­tat, und vor allem d) den tief sub­jek­ti­ven, spon­ta­nen und auf sich selbst ge­grün­de­ten Cha­rak­ter die­ser Hand­lung.

Der Nach­druck auf den will­kür­li­chen und spon­ta­nen Cha­rak­ter (Macht und Ent­schei­dung, z.B. S. 67, 91, 97, 112, 124, 169 [38, 51, 54, 62-63, 69, 94]) der Ent­schei­dung und der Ent­ste­hung des Geis­tes könn­te den Ein­druck er­we­cken, die Ent­schei­dung sei ein Er­zeug­nis der Frei­heit in der tra­di­tio­nel­len Be­deu­tung des Wor­tes, wie sie z.B. bei Kant oder Fich­te vor­kommt. (Die Ent­schei­dung wird letz­ten Endes auf »die tie­fe­ren Be­dürf­nis­se« (S. 41 [23]) oder, wie er in den Schluss­be­mer­kun­gen des Bu­ches no­tiert (S. 230 [128]) »auf den Ge­schmack« des Sub­jek­tes zu­rück­ge­führt: »[Ηier be­deu­tet] ›Ge­schmack‹ nicht un­be­re­chen­ba­re Ein­fäl­le, son­dern die tie­fe­ren Nei­gun­gen und Er­war­tun­gen der Exis­tenz [...] und, so ver­stan­den, [ist er] ent­ge­gen dem ge­läu­fi­gen Sprach­ge­brauch eine sehr erns­te An­ge­le­gen­heit [...]«. Der ›Ge­schmack‹ bil­det jetzt nicht das Er­geb­nis der Frei­heit, son­dern der Natur, der Not und des Schick­sals. Der Mensch ent­schei­det nach sei­nem Ge­schmack, aber über den Ge­schmack ent­schei­det er nicht.) In der Rea­li­tät aber ge­schieht das Ge­gen­teil. Tat­säch­lich be­steht Kon­dy­lis auf dem will­kür­li­chen, zu­fäl­li­gen und in vie­lem un­vor­her­seh­ba­ren Cha­rak­ter der Ent­schei­dung, und er wen­det sich gegen die mar­xis­ti­sche Auf­fas­sung über ob­jek­ti­ve und vor­ge­ge­be­ne Welt­be­trach­tung der Klas­sen. (Macht und Ent­schei­dung, S. 230 [128]: »Der In­halt der Ent­schei­dung, der das Sol­len [meine Her­vorh.] näher de­fi­niert und dem Sub­jekt ein Ver­hal­ten vor­schreibt, bleibt somit bei aller Wir­kung der so­zia­len Ab­wehr­me­cha­nis­men dem Ge­schmack die­ses sel­ben Sub­jekts über­las­sen«.) Kon­dy­lis be­tont in der Tat den exis­ten­ti­el­len bzw. ak­zi­den­ti­el­len Cha­rak­ter der Ent­schei­dung, ihre Ab­hän­gig­keit von vor­über­ge­hen­den und ver­än­der­li­chen Fak­to­ren. Den­noch un­ter­liegt die ganze Ent­schei­dung der Not­wen­dig­keit, aus der sie als ihr Er­geb­nis her­vor­ge­gan­gen ist. (Oder der ›Not‹, wie er es nennt. Be­züg­lich der Not Macht und Ent­schei­dung, S. 60-61 [34].)

Weil die bloße Exis­tenz end­lich ist, muss sie ihre Selbst­er­hal­tung si­chern und folg­lich dau­ernd Hin­der­nis­se über­win­den und Ge­fah­ren ent­ge­gen­tre­ten. Die­ses Fürch­ter­li­che und Ge­fähr­li­che ist der Feind, der die Exis­tenz ne­ga­tiv be­stimmt. Da er be­droh­lich ist, muss die Exis­tenz ihn be­sie­gen. Der Feind muss im Welt­bild als das er­schei­nen, was nicht exis­tie­ren darf, also als das Böse. Die Exis­tenz hat Fein­de, weil sie end­lich ist, weil sie be­droht wer­den kann. Aber weil sie be­droht wer­den kann, muss sie auch Fein­de haben. (Man hat oft über die Em­pha­se dis­ku­tiert, die Kon­dy­lis dem Be­griff des Fein­des und der Feind­schaft gibt. Mit dem Er­wähn­ten hoffe ich, es sei be­wie­sen, dass für Kon­dy­lis die Feind­schaft nicht so sehr wie eine an­thro­po­lo­gi­sche Fest­stel­lung über die ›Natur‹ des Men­schen be­trach­tet wer­den darf. Viel­mehr muss sie wie ein An­häng­sel der mensch­li­chen End­lich­keit ge­se­hen wer­den. Weil der Mensch zwangs­läu­fig end­lich ist, darum wird er auch be­droht. Der Feind ist die Per­son der Be­dro­hung: »Feind ist kurz­um alles, was Angst ein­flö­ßt, wovon Ge­fahr aus­geht« (S. 62 [35]). Der Feind bil­det die his­to­ri­sche Be­stim­mung, das ›Schick­sal‹ der Ent­schei­dung, weil die Ent­schei­dung als Ant­wort auf die Ge­fähr­dung der Exis­tenz ent­stan­den ist. Das ist wie­der­um der In­halt des Sat­zes, dass die Ent­schei­dung das Er­geb­nis des co­na­tus der Selbst­er­hal­tung des be­grenz­ten We­sens ist: das end­li­che Wesen muss kämp­fen, um sich selbst zu er­hal­ten.) Der Feind fasst den Not­zu­stand zu­sam­men, der die kon­kre­te Ent­schei­dung her­vor­ge­bracht hat. Des­we­gen zö­gert Kon­dy­lis nicht, den Feind ›Schick­sal‹ der Ent­schei­dung zu nen­nen. (Macht und Ent­schei­dung, S. 63. [36])

Der Feind bil­det einen Be­stand­teil der Ent­schei­dung, so­weit er, wie wir ge­se­hen haben, das ver­tritt, was nicht exis­tie­ren soll­te und dem das Sub­jekt sich ent­ge­gen­stel­len muss. Kon­dy­lis wie­der­holt ein Motiv von Hegel und be­haup­tet, dass die Iden­ti­tät des Sub­jekts ohne die An­we­sen­heit des An­de­ren in der Ge­stalt des Fein­des (siehe die Ana­ly­se der Dia­lek­tik zwi­schen Herr und Knecht in der Phä­no­me­no­lo­gie des Geis­tes) nicht kon­sti­tu­iert wer­den kann. So stark ist der Feind in das Welt­bild und mit der Iden­ti­tät des Sub­jekts ver­floch­ten, dass der Sieg über ihn, seine Über­win­dung, noch wich­ti­ger er­schei­nen kann als die Si­cher­stel­lung der phy­si­schen Exis­tenz. Das er­klärt bei Kon­dy­lis, außer der Freund­schaft, Phä­no­me­ne wie Selbstop­fer, und all­ge­mein alles, was als ›selbst­lo­ses‹ oder ›op­fer­be­rei­tes‹ Ver­hal­ten er­scheint.

An­de­rer­seits muss das Welt­bild so her­aus­ge­bil­det sein, dass die Exis­tenz des Sub­jek­tes als Wert und als Wahr­heit in ihm ent­hal­ten ist. Wir haben schon ge­se­hen, dass die Ent­schei­dung aus dem Trieb der Selbst­er­hal­tung her­vor­ge­gan­gen ist. Die­ser Trieb, ver­wan­delt in Sol­len, ist im Welt­bild ent­hal­ten als das, was exis­tie­ren muss, als Gutes. Das Welt­bild also er­nennt den tiefs­ten Wunsch und die Sehn­sucht der Exis­tenz zum obers­ten und nor­ma­ti­ven Prin­zip, d.h. ihre sub­jek­tiv not­wen­di­ge, aber ob­jek­tiv un­mög­li­che Ver­ewi­gung.

Die wich­tigs­te Funk­ti­on der Ent­schei­dung ist es, Werte und Wahr­hei­ten im Dienst der Selbst­er­hal­tung zu er­zeu­gen. Die Ent­schei­dung er­zeugt Werte, indem sie die tiefs­ten Be­dürf­nis­se und Nei­gun­gen der Exis­tenz als Sol­len in­ter­pre­tiert. Sie er­zeugt Wahr­hei­ten, indem sie das Welt­bild, das durch die ge­walt­sa­me Ein­schrän­kung und Hier­ar­chi­sie­rung der Welt ent­stan­den ist, zur ein­zi­gen Rea­li­tät er­klärt. (Macht und Ent­schei­dung z.B. [S.62]: »Der De­zi­sio­nis­mus er­reicht somit sei­nen Hö­hen­punkt: er gibt sei­nen in­halt­li­chen The­sen als ein­zig ob­jek­ti­ve und ver­bind­li­che Wahr­heit aus und fühlt sich damit im­stan­de, jeden De­zi­sio­nis­mus unter Be­ru­fung auf diese Wahr­heit schärfs­tens zu ver­ur­tei­len«, siehe auch S. 154-156 [86-87].) Schon die Wie­der­ga­be des Prä­di­kats der Exis­tenz bil­det eine ein­fa­che Funk­ti­on des Sub­jekts, das in der Lage ist, die Rea­li­tät in Dies­seits und Jen­seits ein­zu­tei­len (Macht und Ent­schei­dung, S. 109-113 [61-63]), in Sein und Schein, und sein prak­ti­sches und theo­re­ti­sches Ver­hal­ten ent­spre­chend zu re­geln. Die Rea­li­tät im Welt­bild des Fein­des wird als Schein her­ab­ge­setzt (Macht und Ent­schei­dung, S. 114-118 [64-66]), wäh­rend der völ­li­ge Sieg über den Feind durch ein dau­ernd auf­ge­scho­be­nes und stän­dig be­vor­ste­hen­des Jen­seits ge­si­chert wird.

Die Aus­ru­fung des Welt­bil­des, das eines unter vie­len ist, zu einer ein­zi­gen ob­jek­ti­ven Welt, und die Be­nen­nung der sub­jek­ti­ven Werte, die gegen die ver­schie­de­nen Werte der an­de­ren Sub­jek­te kämp­fen, zu ob­jek­ti­vem über­in­di­vi­du­el­lem Sol­len, bil­den die fun­da­men­ta­le Funk­ti­on der Ent­schei­dung. (Über die ob­jek­ti­vie­ren­de Funk­ti­on der Ent­schei­dung s. das 2. Kap. in Macht und Ent­schei­dung S. 85-142 [48-80] pas­sim.) Wenn es darum geht, dass die Exis­tenz sich er­folg­reich in der Welt ori­en­tiert, muss sie sich auf diese Dinge kon­zen­trie­ren, die für sie wich­tig sind, und die un­wich­ti­gen zu­rück­wei­sen. Par­al­lel muss sie sich ver­wei­gern, die Wahr­hei­ten und die Werte der Fein­de an­zu­er­ken­nen, damit sie diese be­sie­gen kann.

Wir haben ge­merkt, Kon­dy­lis lässt sich nicht auf eine me­ta­phy­si­sche Auf­fas­sung über Ob­jek­ti­vi­tät ein. Er geht ein­fach von dem Ge­dan­ken aus, dass es viele Ent­schei­dun­gen gibt und ent­spre­chend viele ge­gen­sätz­li­che Welt­bil­der, viele ge­gen­sätz­li­che Werte. (Macht und Ent­schei­dung z.B. S. 69 [39]: »Der de­skrip­ti­ve De­zi­sio­nis­mus geht im Ge­gen­teil von der ele­men­ta­ren, durch nichts weg­zu­in­ter­pre­tie­ren­den Tat­sa­che der his­to­risch über­lie­fer­ten Viel­falt aus, er­blickt ihre Ur­sa­che im Ent­schei­dungs- bzw. Ab­son­de­rungs­akt oder –vor­gang und sucht den­sel­ben unter Hin­weis auf die not­wen­di­ge Ver­wand­lung des Selbst­er­hal­tungs­be­stre­bens in Macht­an­spruch be­greif­lich zu ma­chen«.) Die je­wei­li­ge Ent­schei­dung muss diese Viel­ge­stal­tig­keit der an­fäng­lich gleich­wer­ti­gen, ver­schie­de­nen Welt­bil­der ein­schrän­ken und ihrem ei­ge­nen Welt­bild Über­le­gen­heit und Ob­jek­ti­vi­tät ver­lei­hen. Diese Ver­wand­lung des Sub­jek­ti­ven und Will­kür­li­chen in Ob­jek­ti­ves und Not­wen­di­ges scheint in Kants Dia­lek­tik ihre Wur­zel zu haben. (Siehe die Ana­ly­se des tran­szen­den­ta­len Scheins in der Ein­lei­tung in die tran­szen­den­ta­le Dia­lek­tik der Kri­tik der rei­nen Ver­nunft, A 293/ B 349/ A 309/ B 366.)

Die ob­jek­ti­vie­ren­de Funk­ti­on der Ent­schei­dung lässt sich kla­rer zei­gen auf dem Kampf­platz um so­zia­le Macht. Das Thema ist nicht nur, dass der Herr­scher, wenn er ver­sucht, seine Macht zu si­chern, be­haup­ten muss, er sehe nicht auf sei­nen per­sön­li­chen Vor­teil, son­dern er diene einem ge­mein­sa­men ob­jek­ti­ven Gut. (Macht und Ent­schei­dung, S. 100 [56]: »Der Herr­scher muss theo­re­tisch die­nen, um prak­tisch herr­schen zu kön­nen«.) Das Thema ist eben, wer der Herr­scher sei. Kon­dy­lis' Ant­wort ist klar: »Herr­scher ist, wer an­geb­lich ob­jek­ti­ve In­stan­zen ver­bind­lich zu in­ter­pre­tie­ren ver­mag«. (Macht und Ent­schei­dung, S. 124. [69])

Auf der Basis des oben Ge­sag­ten kön­nen wir die enge Ver­wo­ben­heit der Ent­schei­dung mit der In­ter­pre­ta­ti­on sehen. (Über die Ver­bin­dung von In­ter­pre­ta­ti­on und Ent­schei­dung siehe Macht und Ent­schei­dung, S. 55,124,126,129 [31,69,70,72].) Was der Herr­scher bei sei­ner In­ter­pre­ta­ti­on macht, ist, die mög­li­chen Be­deu­tun­gen eines not­wen­di­ger­wei­se un­be­stimm­ten, nor­ma­ti­ven Prin­zips zu re­du­zie­ren, die Be­grif­fe in un­ter­ge­ord­ne­te und über­ge­ord­ne­te, in echte und fal­sche ein­zu­tei­len und seine ei­ge­ne In­ter­pre­ta­ti­on zur ob­jek­ti­ven Regel zu er­nen­nen. Er macht also auf kol­lek­ti­ver Ebene das ver­bind­lich, was jede Ent­schei­dung in jedem Fall macht: Ein­schrän­kung, Hier­ar­chi­sie­rung und Ob­jek­ti­vie­rung.

Die end­gül­ti­ge Funk­ti­on der Ent­schei­dung ist es, ihre Natur zu ver­heim­li­chen. Damit die Ent­schei­dung bei ihren Funk­tio­nen Er­folg hat, muss sie ver­heim­li­chen, dass es um eine sub­jek­ti­ve und will­kür­li­che Hand­lung der Ge­walt an der Welt geht, aus wel­cher Welt­bil­der und Werte her­vor­ge­hen, eine Hand­lung also, durch wel­che die Selbst­er­hal­tung zum Sol­len er­ho­ben wird und das Leben einen Sinn er­hält. (Siehe z.B. S. 91 [51]:»[...] die Ent­schei­dung [weist] jeden Ver­dacht en­er­gisch von sich [...] sie wäre Aus­ge­burt sub­jek­ti­ver Will­kür [...].« Auch 103 [S.58]: »Haupt­an­lie­gen der ob­jek­ti­vier­ten Ent­schei­dung, d.h. des in ihrem Namen auf­tre­ten­den Sub­jekts, ist die Ver­de­ckung ihres Ent­schei­dungs­cha­rak­ters, näm­lich der Tat­sa­che, dass sie so oder so Ver­ge­wal­ti­gung des ob­jek­tiv Da­sei­en­den aus der Per­spek­ti­ve einer be­stimm­ten Exis­tenz dar­stellt«. S. 116-117 [65]: »Indem sich die Ent­schei­dung ob­jek­ti­viert, zielt sie also letzt­lich dar­auf ab, die kon­kre­te Ab­hän­gig­keit ihres In­halts von der spe­zi­fi­schen Be­schaf­fen­heit und den be­son­de­ren Schick­sa­len ihres Sub­jekts nach Mög­lich­keit zu ver­tu­schen, um eben durch die Ver­de­ckung oder Ver­leug­nung der un­wie­der­hol­ba­ren Ei­gen­art ihrer exis­ten­zi­el­len und ge­schicht­li­chen Wur­zeln All­ge­mein­heit, Wahr­heit und Ver­bind­lich­keit für sich zu be­an­spru­chen«.)

Die Ent­schei­dung muss ihre Er­geb­nis­se auf sol­che Weise dar­stel­len, dass an­ge­nom­men wer­den kann, sie seien von einer ob­jek­ti­ven Welt­ord­nung aus­ge­gan­gen, mit wel­cher die Exis­tenz har­mo­niert. Sie muss an­neh­men, dass die Welt und das Leben per se einen Sinn und einen Wert haben. Sie ist, an­ders ge­sagt, ge­zwun­gen, die Tat­sa­che zu ver­heim­li­chen, dass so­wohl der Sinn wie auch der Wert will­kür­li­che Er­zeug­nis­se einer Ent­schei­dung bil­den und die Welt ohne eine Ent­schei­dung kei­nen Wert hat.

Der de­skrip­ti­ve De­zi­sio­nis­mus von Kon­dy­lis ent­hüllt diese ver­schie­de­nen Funk­tio­nen der Ent­schei­dung. Wenn das oben Ge­sag­te klar ist, muss man zu fol­gen­dem Re­sul­tat kom­men: die Ent­schei­dung ist der sich selbst ver­heim­li­chen­de, sub­jek­ti­ve und will­kür­li­che, je­doch ob­jek­ti­vie­ren­de und ob­jek­ti­vier­te Akt oder Vor­gang. Durch diese wird Geist er­zeugt, auf ihrer Seite wird die ganze Exis­tenz en­ga­giert und durch sie wer­den die vie­len Dinge zu we­ni­gen oder zu einem ein­ge­schränkt, die gleich­wer­ti­gen hier­ar­chi­siert zu über­ge­ord­ne­ten und un­ter­ge­ord­ne­ten, zu guten und zu bösen, zu wah­ren und zu fal­schen. Und all das wird gegen einen Feind ge­rich­tet, der die Exis­tenz be­droht. Das Sol­len, die Wahr­heit und die Ob­jek­ti­vi­tät bil­den ein­fach Funk­tio­nen der Ent­schei­dung im Dienst der Selbst­er­hal­tung. (Siehe z.B. S. 214 [119] : »Ideen und Werte [sind] Funk­tio­nen, ja Funk­ti­ons­wei­sen der um Selbst­er­hal­tung und Mach­ter­wei­te­rung kämp­fen­den so­zia­len Exis­tenz [...]«.) Die Welt al­lein ohne die Ent­schei­dung hat kei­nen Sinn und kei­nen Wert. (S. 135 [75]: »es gibt keine Werte und es kämp­fen auch keine Werte ge­gen­ein­an­der, son­dern es gibt nur kon­kre­te Exis­ten­zen, die auf dem Um­we­ge der Auf­stel­lung und In­ter­pre­ta­ti­on von Wer­ten be­stimm­te Be­zie­hun­gen zu­ein­an­der um­zu­wer­fen oder zu fes­ti­gen su­chen«. Siehe [S. 117]: »Eine kon­se­quen­te wert­freie Be­trach­tung wird erst mög­lich, wenn man die These, Welt und Mensch seien an sich sinn- und wert­los, in allen ihren lo­gi­schen Im­pli­ka­tio­nen ernst nimmt«.)

Die vor­ge­leg­te Dar­stel­lung hatte nicht zum Ziel, die Lek­tü­re von Macht und Ent­schei­dung zu er­set­zen, son­dern bei die­ser zu hel­fen. Denn die­ses Werk muss nicht nur wegen sei­ner theo­re­ti­schen Kraft und Klar­heit ge­le­sen wer­den, son­dern auch wegen sei­ner ein­zig­ar­ti­gen Schön­heit.

 

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