(41) Xotuln
Xotuln nennt man im Yagir die Abfallprodukte von Prozessen, die dem Einzelnen, nachdem er sie redlich genährt, über den Kopf wachsen. Und was heißt schon über den Kopf? Kaum zur inerten Größe erwacht, verlieren sie jede Kontur und mutieren zu Nebelschwaden, in denen nach und nach jede Orientierung erlahmt. »Was soll ich machen?« fragt einer, der noch nicht gewohnt ist, sich nach der Decke zu strecken und den Anweisungen strikt Folge zu leisten, die von allen Seiten her auf ihn eindringen. Eine gute Frage. »Nichts«, wäre eine Antwort, »alles« eine andere, beide gleich unbrauchbar, wenngleich intellektuell reizvoll. »«Die Lautsprecher ausschalten« wäre eine weitere, aber sie klänge bereits nach Terror und verbietet sich von selbst. »Schwierige Situation, man lernt dabei viel. Aber insgesamt: schwierig.« Die Stimme klingt, als stamme sie aus keinem Lautsprecher, doch das könnte ein übler Trick sein. »Man lernt es auszuhalten und dabei kommt immer etwas heraus.« Der geübte Yagirit weiß, was die Stimme verschweigt: ›Halte dich an die Xotuln. Am besten gehst du dort entlang, wo sie dicht an dicht liegen.‹
Der Weg nach Orb ist mit Xotuln gepflastert: eine geflügelte Redensart, die man den Fremdlingen in die Schuhe schiebt, damit sie sich besser in ihnen verlaufen.