Sie merken, ich bin noch gar nicht bei T angekommen. Mich beschäftigt die Skizze des alten Mannes, der beschließt, in die Politik zu gehen, um sich um das Amt des Präsidenten zu bewerben. Der alte Mann ist reich, sagenhaft reich, ein Krösus, er besitzt ein verzweigtes Unternehmen, einen Ruf, eine Familie, Freunde, Beziehungen … so ein Entschluss will vor dem entscheidenden Schritt bedacht und in Rechnung gestellt und verhandelt werden.
Der Mann hat ein Leben lang Geschäfte getätigt, da muss sich auch dieser Schritt rechnen. Das verstehen Sie, Humby, das haben Sie gleich verstanden. Der alte Mann tritt gegen die Marionetten von Leuten an, deren Riege er sich, jedenfalls auf Zeit, zu verlassen anschickt, um in den Ring zu steigen. Da wäre es doch wahrhaft lächerlich, wenn er sich selbst zur Marionette von seinesgleichen degradieren wollte.
Also muss er wie gewohnt handeln, es mit eigenem Geld machen, das Risiko überschaubar halten, ein Renditeziel formulieren…: Aber gewiss doch, wenn Wahlkampf ein Riesengeschäft ist, dann will er dieses Geschäft machen, alles andere wäre, sagen wir’s ruhig, eine Alterstorheit, die ihm die eigenen Kinder niemals verzeihen würden. Dazu bedarf es einer Idee, besser gesagt, eines Kalküls, von dem die Konkurrenz ebenso wenig weiß wie ihre … extramundanen Geldund Auftraggeber. Genau hier, nehme ich an, beginnt Ihr Part, mein lieber Humby. Sie werden nervös, weil Sie nicht wissen, nicht wissen können, was dieser Mensch da, den Sie doch zu kennen glauben, vorhat – weniger im Wahlkampf, der Ihnen von Herzen gleichgültig sein kann, aber, sollte er wider alles Erwarten das Ziel erreichen, danach: In den Präsidenten dieses Staates müssen sich viele Interessen teilen. Es ist zutiefst beunruhigend, einen Menschen, der seinen und nur seinen Interessen verpflichtet ist, in dieser Position zu wissen.
Machen wir uns nichts vor. Was der alte Mann da vorhat, ist eine Revolution im Zentrum des Machtsystems, und die gibt es nicht zum Freundschaftstarif, sie bedeutet, zu Ende gedacht, wirkliche Feindschaft, die sich erst in der Vernichtung des Gegners beruhigt. Andererseits: Er ist ein alter Mann, ein Nicht-Politiker, ein Außenseiter, offenkundig unfähig, auch nur einen Satz in die Sprache der Diplomatie zu packen, es wäre töricht, seine Chancen in diesem frühen Stadium allzu hoch zu bewerten und auf einen Schelmen anderthalbe zu setzen.