Ulrich Schödlbauer

Dabei war das Eingangsrezept berückend einfach: Er musste nur die ohnehin blasse Konkurrenz herunterputzen, dass ihr Hören und Sehen verging, ein paar Schreihälse nachäffen, um die Lacher auf seine Seite zu bringen, Sprüche klopfen, um die Korrektheitsfanatiker zu reizen, eine wohlabgewogene Portion Drastik auf die Tribünen bringen – und das Publikum strömte. Vielleicht hat er im Anfängereifer ein bisschen übertrieben. Doch in seinen Augen haben sie übertrieben, gewaltig übertrieben, der politische Gegner und vor allem die Medienmacher, als sie ihm den totalen Krieg erklärten, auf den er doch auch wieder von Anfang an spekuliert hatte. Als vorausschauender Unternehmer hatte er in eine sterbende Branche mit sinkenden Zuschauer‑ und Abonnentenzahlen investiert und ihr Absatz begann zu boomen, sobald sie mit vereinter Kraft über ihn herfiel. Genau das zwang sie, für die Dauer des Wahlkampfes nicht mehr von ihm abzulassen. Er brauchte nichts weiter zu unternehmen, als ihren Faxen sein unerschütterliches Medien-Bashing entgegenzusetzen: »Fake media!« War das die Lücke im System? Nicht ganz.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Sie sind essenziell für den Betrieb der Seite (keine Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.