Und wenn ich Geld habe und wenn ich reich bin und wenn ich reicher bin als die da, die ihren dürftigen Reichtum in die Waagschale werfen müssen, damit die Spendenmaschine anspringt, und wenn ich meine Politik machen will und nicht die meiner allvermögenden Golffreunde, die mich seit Jahren schon langweilen, und wenn ich begriffen habe, wie man daraus ein Geschäft macht, ein Geschäft, ein Geschäft, das sich trägt … und wenn alle Welt mich für einen Komödianten hält, einen Krösus im Komödiantenkostüm, dann gebe ich eben den Komödianten. Ich spiele exakt die Rolle, in der mein Publikum mich ohnehin kennt und liebt, den geschmacklosen Boss mit den schlechten Manieren… Ich mische den Laden auf und sehe zu, was passiert. Und sie kamen alle gelaufen: die Lacher und die Entsetzten, die Erniedrigten und Beleidigten, die Opferanwälte auf Opferfang und die Psychologen auf Klientenfang und die Professoren auf Stehempfang (denn die Prämie für politische Schönheit ist Prominenz), die Heerscharen der Tastenklimperer in den sozialen Netzwerken … vorneweg das geschniegelte Wachregiment der PC-Hüter, der Schwarm der AllesNachahmer und der Alles-Bestreiter hinterdrein. Selbst die Konkurrenz mit den schwachen Nerven ließ sich nicht lumpen und mimte vor laufender Kamera die Beleidigte. Sie alle kamen, denn das Spektakel war gar zu possierlich und, Hand aufs Herz, gar nicht dumm. Und während alle zeterten und tuschelten und sich nicht mehr einkriegen konnten vor lauter Gewese, geschah das nicht für möglich Gehaltene. Die Zustimmungsraten im Lande begannen zu klettern, erst langsam, dann rascher, fast täglich, irgendwo draußen saßen Leute vor ihren Fernsehern und süffelten ihre Cokes und mampften Chips dazu und befanden: »Der macht das gut.«
