Der Weg in die Öffentlichkeit
Die Diskussionen über mögliche Ostkontakte blieben bis Ende 1962 auf Brandt und seinen aus den Sozialdemokraten Egon Bahr, Heinrich Albertz und Klaus Schütz bestehenden Beraterkreis beschränkt. Diese fast konspirative Züge annehmende Abgeschlossenheit der Erörterungen war auch notwendig geworden, weil gewissermaßen zwei Opponenten der von Brandt geführten Berlin-Politik mit im Spiel waren. Zum einen mußten im Hinblick auf Erleichterungen der Situation Berlins dem Osten Zugeständnisse abgetrotzt werden, zum anderen sollte aber auch im Rahmen der gemeinsamen Verantwortung aller im Bundestag vertretenen Parteien, vor allem der Bundesregierung, immer wieder versichert werden, daß es keine Zugeständnisse in der Frage der Anerkennung der DDR geben werde.
Nach dem tragischen Vorfall an der Mauer, der zum Tod von Peter Fechter geführt hatte, änderte sich der Stil der politischen Arbeit hin zu einem konsequenten Ausbruch an die Öffentlichkeit: »Der Augenblick tiefer Krise und politischer Verwirrung eröffnete (...) zugleich die Gelegenheit, eine politische Wende durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit im Volkswillen durchzusetzen«. (Prowe 1976, S.266) Dies soll hier hervorgehoben werden, weil Öffentlichkeitskampagnen auch im Falle der späteren, mit Willy Brandt identifizierten, Ostpolitik von Bonn aus »ein ganz charakteristischer Wesenszug« bleiben sollten. (Prowe 1976, S.266)