Sie hätten also, die klugen und fachlich versierten Kommentatoren, sich – und ihn – fragen können: Was ist unabweisbar? Was ist aus Sicht dieses T unabweisbar? Wo liegen die Schnittmengen mit dem, was wir für unabweisbar erachten? Schließlich haben auch wir ein Verhältnis zur Macht. Was an dem, was er vorträgt, ist politisch? Was an dem, was er will, ist politisch? Was anti-, was metapolitisch? Womit verbindet es sich? Womit lässt es sich verbinden, wenn wir es wollen? Ist sein Thema, der Verfall der Macht, nicht unser ureigenes Thema? Enthält seine beißende Kritik am blutigen Illusionismus der letzten Jahre nicht einen wahren Kern? Ist dieses Land tatsächlich so blendend aufgestellt? Birgt die Politikwende, die er fordert, nicht vielleicht doch eine rationale Herausforderung, der man nachgehen sollte?
NEUNUNDZWANZIGSTE STUFE
Der alte Mann auf dem Weg zur Macht hat ein Motiv. Das Motiv lautet: Machtverfall. Der alte Mann ist in seinem Leben zu oft von der Macht berührt worden, um noch von ihr verführt zu werden. Nicht die Erotik der Macht zieht ihn an, sondern ein unabweisbar gewordenes Bewusstsein von etwas, das getan werden muss. Er hat lange und oft darüber geredet, meist im kleinen Kreis oder unter vier Augen, gelegentlich auch vor laufender Kamera: Das Land benötigt dies und das, das und das muss geschehen – und nichts hat sich getan.